Das GRÜNE Kandidatenteam für die Bezirksvertretung Herringen machte sich mit mehreren gleichgesinnten Alltagsradlern am Samstag auf eine Tour, um die Radinfrastruktur in Herringen unter die Lupe zu nehmen.
„Eine sehr inspirierende Tour!“, so Bezirksvertreter Carsten Grüneberg. Schon am Treffpunkt berichtete ein Teilnehmer über den Radweg an der Kreuzung Dortmunder- und Lünener Straße (Penny) in Westherringen: häufig von LKWs zugeparkt, zugewachsen und mit schlechten Übergängen in den Mehrzweckstreifen der Dortmunder Straße Richtung Sandbochum.
Gleich am Beginn der Tour gab es Kritik an der Ein- und Ausfahrt zum Parkplatz des Lippe Carée, an dem sich erst vor kurzem ein Unfall mit Radfahrerbeteiligung ereignete. „Durch die Asphaltierung fehlen eindeutige Markierungen für den Fuß- und Radweg“, fordert Rüdiger Altberg, Kandidat für die BV Herringen, schnelle Abhilfe – z.B. eine Roteinfärbung oder eine Einbahnstraßenregelung: vorne rein, an der alten Apotheke wieder raus.
Sowohl an der Lessingschule als auch später an der Hermann-Gmeiner-Schule wurde intensiv das Thema „rüpelhafe Eltern-Taxis“ diskutiert. Hier muss in regelmäßigen Abständen von KOD oder Polizei kontrolliert werden, um die Eltern zur Einsicht zu bringen.
Für die Verbindung des Stadtbezirks mit der Innenstadt schlagen die GRÜNEN sowohl die Aufwertung der bestehenden Hauptroute über die Lange Straße mit einer frisch markierten Radspur als auch eine südlich der Dortmunder Straße verlaufende „südliche Tangente“ vom Zechenweg entlang des Haldenfußes zu den Kissingerhöfen vor.
Die Radwegeoberfläche entlang der Dortmunder Straße und des Herringer Weges weisen an verschiedenen Stellen schadhafte Stellen auf, die es schnell zu beseitigen gelte.
Zurück zur Herringer Mitte testeten die GRÜNEN den Radweg auf dem Mitteldeich, der als Radschnellweg 1 derzeit in Planung ist. Auch wenn die Qualitätsstandards wegen der fehlenden Breite nicht einzuhalten sind, ist eine Asphaltierung des groben Schotterweges auch als Interimslösung wünschenswert. Entscheidend für die Nutzung des RS1 für die Herringer Radler*innen ist allerdings eine optimale Anbindung und qualitative Aufwertung der Zubringerstrecken. „Derzeit kann der geplante RS 1 nur über 3 Brücken im Bereich Herringen erreicht werden“, weist Rüdiger Brechler, ebenfalls Kandidat für die Bezirksvertretung, auf einen gravierenden Schwachpunkt hin. Umso wichtiger sei es, die bestehenden Radrouten vom Bezirk in die Innenstadt und die anderen Bezirke auszubauen. „Ob auf der Fangstraße oder der Dortmunder Straße (von Langestraße bis Radbodstraße) böten sich aufgrund des Querschnitts der Straßen „Protected bike Lanes“ an“, so Martin Kesztyüs, Kandidat für den Direktwahlkreis 17.
Ein Teilnehmer beklagte auch den jämmerlichen Zustand des Radweges entlang der Kleingartenanlage „Heidefriede“.
Die Situation an der Hafenstraße von der Radbodstraße bis zum Beginn des rotgepflasterten Radweges erschütterte alle Teilnehmer. „An Werktagen ist das Durchfahren dieser Strecke höchstgefährlich durch die vielen parkenden LKWs und dem normalen Auto- und LKW-Verkehr. „Der Gehweg ist uneben, wird durch Rankgewächse noch eingeengt und oft auch vermüllt!“ so der Bericht eines Alltagsradlers. Die Verwaltung muss aus Sicht der GRÜNEN endlich Druck und Tempo bei den Planungen für eine Gesamtlösung Hafenstraße machen.
Zum Abschluss diskutierten die Radler in gemütlicher Runde bei Jahns über ihre Eindrücke. „Es gibt noch viel zu tun!“ fasst Grüneberg die Ergebnisse zusammen.