Die GRÜNEN im Bezirk Mitte lehnen die aktuellen Planungen zum „Kanalband“ ab, da die direkte Radwegeverbindung von der Innenstadt zum Gymnasium Hammonense, zum Schleusenplatz und Richtung Norden unterbrochen werden soll. Der Fußgänger- und Radverkehr soll getrennt werden, so dass Radfahrer einen Umweg von 170 m in Kauf nehmen müssen. Viel gravierender aber ist, dass die Radfahrer auf die „nördliche Rampe“ zum „Radweg“ Adenauerallee geführt werden sollen. „Dieser „Radweg“ ist eine Zumutung, da er viel zu schmal und durch das Wurzelwerk der Planen eine Hoppelpiste ist!“, ärgert sich der GRÜNE Bezirksfraktionsvorsitzende Siegbert Künzel über die vorgelegte Planung.
Ohne die bisherigen Radverkehre durch den Nordring erfasst zu haben, legt die Verwaltung damit eine „am Reißbrett entworfene“ Ausbauplanung für das Kanalband von Nordenwall bis Adenauerallee vor. Durch das Durchfahrtverbot betroffen sind vor allem Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sowie Radler*innen mit Ziel Richtung Norden. Diese sollen nun in einem Bogen um den Nordring herumgeführt werden.
Die Verwaltung begründet die Verbannung der Radfahrer mit dem zentralen neu anzulegenden Spielplatzbereich, der durch das Kanalband durchschnitten wird. Hier befürchtet die Stadt Konflikte zwischen Radfahrern und spielenden Kindern. Dieses Argument lassen die GRÜNEN allerdings nicht gelten: denn Schülerverkehre finden außerhalb der normalen Spielzeiten statt. Und der Nordring wird nicht generell für Radverkehre gesperrt. Die West-Ost-Durchfahrt bleibt weiterhin möglich und führt ebenfalls am Spielplatz vorbei. Und auch am alten Spielplatz mit dem Lippekahn gab es keine gefährlichen Unfälle zwischen Kindern und Radfahrern.
Für die Fußgänger sollen am Nordenwall und an der Adenauerallee aufwändige, barrierefreie Treppenanlagen mit Rampen erstellt werden, deren Nutzung durch Radfahrer aber verboten sein soll. Wenn dort keine Sperren aufgebaut werden sollen, werden diese wohl dennoch von Radfahrern genutzt werden, so die Erfahrungswerte der GRÜNEN. Sperren wiederum behindern auch Kinder- und Bollerwagen sowie Rollstuhlfahrer und konterkarieren die von den Planern erhoffte Aufwertung der Zugänge zum Park.
Die schöne heile Welt des Kanalbandes im Nordring endet leider an der Adenauerallee und am Nordenwall. Eine Lösung für die sichere Querung der – zumindest von der Verwaltung erhofften – Passantenströme über die beiden Straßenzüge Richtung Schleusenplatz am Wassersportzentrum hat die Verwaltung bis dato nämlich noch nicht.