Schilda lässt grüßen

Einen wirklich klugen Plan hatten sich die Großkoalitionäre in Hamm da ausgedacht: angesichts steigender Mietpreise müsse man bauen, bauen, bauen. Wenn es am Markt mehr Wohnungen gibt, so die Behauptung, werden die Preise fallen. Angebot und Nachfrage eben, Marktwirtschaft… Eine Baulandoffensive musste her. Seitdem wird verbissen daran gearbeitet, neue Baugebiete auszuweisen und möglichst schnell fertig zu stellen. Wer die Klugheit dieser Vorgehensweise in Zweifel zieht, wird wahlweise als dumm bedauert oder als unsozial beschimpft.

Und nun dies: man hat zwar, wie der WA schreibt, viel gebaut, doch sind die Preise nicht gefallen, sondern im Gegenteil gestiegen. Häuser und Wohnungen sind nicht billiger, sondern teurer.

Es ist scheinbar nicht so einfach mit der Marktwirtschaft. Die Strategen der GROKO haben offenbar eine Kleinigkeit vergessen: wer viel baut, erhöht die Nachfrage nach Bauland, das ja nun mal nicht unbegrenzt verfügbar ist und macht damit die neuen Häuser immer teurer. Dass der Bauboom für einen enormen Anstieg der Baukosten sorgt, ist nach marktwirtschaftlichen Regeln ebenfalls nicht verwunderlich. So haben unsere großkoalitionären Schildbürgerlein am Ende genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie sollten: Wohnungen werden teurer, nicht billiger.

Vielleicht sollte man im Rathaus jetzt mal ernsthaft darüber nachdenken, wie die Stadt die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt positiv begleiten kann. Schließlich verfügt die Stadt über Grundstücke und hat sogar eine eigene Wohnungsbaugesellschaft. Da muss doch was gehen …