Aufmerksam, aber auch erstaunt haben Bündnis 90/Die Grünen Hamm die Debatte um das „St. Jupp“ verfolgt. „Während die SPD mit ihrer Forderung nach dem Erhalt des St. Jupp Augenwischerei betreibt, scheint die CDU blauäugig zu sein, wenn sie behauptet, dass zur medizinischen Versorgung im Stadtbezirk Bockum-Hövel jetzt schon vielfältige Angebote gehören, mit keinem Wort jedoch erwähnt, dass die beiden Kinderärzte mittelfristig vor der Rente stehen und es fraglich ist, wo die Hausärzte für die sechs freien Hausarzt-Stellen in Bockum Hövel herkommen sollen“, kritisiert Arnela Sacic, grüne OB-Kandidatin.
Grundsätzlich begrüßen die Grünen die Absichtserklärung der St.-Franziskus-Stiftung zur Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums. „Wenn man sich für ein Gesundheitsangebot in Bockum-Hövel stark macht, dann gehört auch dazu, dass man sich darüber unterhält, wie man den fortschreitenden Ärztemangel aufhalten kann“, so Karsten Weymann, sozialpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. „Tatsächlich aber hat die Große Koalition bis dato das unbequeme Thema gemieden.“ Die Grünen hoffen, dass sich das ändern wird.
Spätestens seit der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Bockum-Hövel ist aus Sicht der Grünen klar, dass das St.-Jupp nicht erhalten bleibt und die Lösung auch nicht in der Kommunalisierung des Krankenhauses liegt. Die Stadt sollte für das Gelände eigene Nutzungskonzepte entwickeln und mitgestalten, statt sich auf den Investor zu verlassen. Dabei muss überlegt werden, was in Bockum-Hövel fehlt und was für Nutzungen an dieser Stelle sinnvoll wären, ohne dass es Probleme an anderen Standorten gibt.
„Was die Menschen jetzt auf keinen Fall brauchen, sind falsche Versprechungen seitens der Politik. Stattdessen sollte man sich frühzeitig um eine gute Busverbindung von Bockum-Hövel Richtung St. Barbara Klinik kümmern und im engen Austausch mit der St Franziskus-Stiftung hinsichtlich der Nachnutzung des Standortes bleiben“, stellt Sacic abschließend fest.