2003 wurde der etwa 700 m lange Fuß- und Radweg westlich der Ahse von Ostenallee bis Adenauerallee nach Hugo Grünewald benannt. Lediglich ein Straßenschild steht an der Einmündung zur Ostenallee.
Der 1885 geborene Grünewald war ein Hammer Kaufmann, der sich um den Fußball verdient gemacht hat. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Hammer Spielvereinigung und war von 1916-1919 dessen erster Vorsitzender. Hugo Grünewald war jüdischen Glaubens und wurde von den Nazis 1942 zusammen mit seiner Familie nach Zamosc deportiert. Alle wurden dort ermordet.
Die Bezirksfraktionen von GRÜNEN, SPD und CDU und der FDP-Bezirksvertreter wollen 81 Jahre nach Grünewalds Ermordung die Erinnerungskultur wachhalten. Sie haben gemeinsam einen Antrag zur nächsten Sitzung der Bezirksvertretung gestellt. „Wir wollen, dass die Straßenschilder quantitativ und qualitativ ergänzt werden“, so SPD-Bezirksfraktionsvorsitzender Franz Przybela. An der Einmündung zur Adenauerallee und in Verlängerung der Jürgen-Graef-Allee Richtung Osten am Bouleplatz sollen nach dem Willen der interfraktionellen Gruppe weitere Straßenschilder aufgestellt werden. „Und wir wollen, dass an allen Straßenschildern Ergänzungsschilder angebracht werden, die an Hugo Grünewald und sein Wirken für den Hammer Fußballsport erinnern“, erläutert GRÜNEN-Vorsitzender Siegbert Künzel. „Uns ist es wichtig, die Erinnerung an unsere Mitbürger jüdischen Glaubens wachzuhalten, die unter dem Nazi-Regime verfolgt, erniedrigt und ermordet wurden“, ergänzt CDU-Vorsitzender Dennis Kosian. „Wir dürfen nicht vergessen, dass sich gerade viele Mitbürger jüdischen Glaubens wie z.B. Hugo Grünewald, ehrenamtlich für die Stadtgesellschaft engagiert haben – bevor sie zum Opfer des Rassenwahns des Nazi-Regimes wurden“, so Dirk Beinrucker (FDP).