Arbeitskreis Kunst & Kultur fordert Budget für Instandhaltung der Kunst im öffentlichen Raum

Der GRÜNE Arbeitskreis Kultur greift mit Blick auf die anstehenden Haushaltsplanberatungen das Thema „Kunst im öffentlichen Raum“ erneut auf. Um auf die Defizite bei der Umsetzung des 2019 beschlossenen Handlungsrahmens und der Richtlinien „Kunst im öffentlichen Raum“ hinzuweisen, trafen sich die Vertreter des Arbeitskreises vor der Skulptur „Gibst du mir, geb‘ ich dir“ von Horst Relleke (1992) an der Ostenallee.

„Wir brauchen dringend ein festes Budget für die Instandhaltung der Kunstwerke, um eine möglichst dauerhafte Qualitätssicherung der Kunstwerke zu gewährleisten“, so Wolfgang Komo, Sprecher des Arbeitskreises und Mitglied im Ausschuss für Kultur, Kreativwirtschaft und Städtepartnerschaften (AKKS).

Christina Boettcher, Ratsfrau und ebenfalls Mitglied im AKKS ergänzt: „Dafür müssen wir aber erst einmal den Zustand der Kunstwerke erfassen!“

Kunst im öffentlichen Raum dient einem attraktiven Stadtbild und wertet Stadträume auf, hält der Kulturentwicklungsplan 2025 zutreffend fest. „Mit dem Pfund an der Vielzahl von „Kunst im öffentlichen Raum“ sollten wir auch mit Blick auf den Stadttourismus – als Teil der Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung – wuchern“, so Ulrich Kroker, langjähriges Mitglied im Kulturausschuss.

Michael Sacher, (Mitglied im Ausschuss für Kunst und Medien des Bundestages) nutzte seinen Besuch in Hamm zur Teilnahme an der Begehung und stellte den „Kulturpass des Bundes“ vor.

Der KulturPass bietet allen jungen Menschen, die 2023 ihren 18. Geburtstag feiern, ein Budget von 200 €, mit dem sie unsere reichhaltige Kulturlandschaft erkunden können. Ab dem 17. Mai um 15:00 Uhr können Kulturanbietende in ganz Deutschland ihre Angebote für den KulturPass zur Verfügung stellen. Michael Sacher: „Hamm hat eine reiche Kulturlandschaft und viel zu bieten.“ Der Kulturpass eröffnet den vielen Kulturschaffenden, den inhabergeführten Buchhandlungen oder dem Kino in Hamm Perspektiven, neue Interessenten unter den jungen Menschen anzusprechen und von ihren Angeboten zu überzeugen.

Zum Start der Registrierung der Kulturanbietenden erklärt Michael Sacher MdB: „Der KulturPass ist eine riesen Chance für alle Kulturanbietenden. Es geht um das Publikum von morgen, welches nach der zwangsläufigen Pandemiepause die Kulturorte dadurch wieder mehr in ihr Blickfeld bekommt.“

Die Registrierung läuft über eine digitale Plattform (www.kulturpass.de), auf der die Anbietenden ab jetzt sich registrieren und ihre Angebote anlegen können. Theater und Kinos, Konzert- und Opernhäuser, Buchhandlungen und der Musikfachhandel, Comic- und Plattenläden, Museen und Gedenkstätten, Parks, Botanische Gärten und Schlösser – sie alle können mit ihrem Angebot Teil des KulturPass sein. Der Preis für die genutzten Leistungen wird den Anbietern im Nachgang erstattet. Für die 18-jährigen wird der KulturPass ab Mitte Juni verfügbar sein, dann können sie ihr virtuelles Budget über die KulturPass-App einsetzen.

Mit dem KulturPass unterstützt die Bundesregierung junge Menschen in Deutschland dabei, Kultur vor Ort zu erleben und sie so für die Vielfalt und den Reichtum der Kultur im Land zu begeistern. Gleichzeitig soll der KulturPass die vielen lokalen Kulturanbietenden nach der Pandemie stärken. Dafür stellt der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags in diesem Jahr 100 Millionen Euro zur Verfügung, die Mittel kommen aus dem Etat der Staatsministerin für Kultur und Medien. Der KulturPass startet 2023 als Pilotprojekt. Bei erfolgreichem Verlauf kann das Programm fortgesetzt und erweitert werden.

Zur Historie „Kunst im öffentlichen Raum“

2017 wurden 360 Kunstwerke, Skulpturen, Reliefs, Brunnen und Denkmäler in einer Dokumentation erfasst und teilweise beschrieben. 2019 beauftragte der Rat die Verwaltung mit der Umsetzung des Handlungsrahmens und der Richtlinien „Kunst im öffentlichen Raum“. Zentrales Anliegen war die Festlegung von Kriterien und Zuständigkeiten für die Auswahl neuer Kunstwerke und Standorte sowie die digitale Erfassung, Kontrolle und Instandhaltung der Kunstwerke. Hierzu sollte u.a. ein festes Instandhaltungsbudget für die Sicherung der Kunstwerke eingestellt werden.

In der Präambel der Richtlinien wird die Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum für Stadtbild und Gesellschaft als zentrales Element der Stadtentwicklung und Stadtkultur hervorgehoben.

Zwar wurden in der Zwischenzeit einige wenige neue Kunstwerke an prägnanten Orten wie Kurpark und Pavillon der Disziplinen aufgestellt, die Kontrolle und Instandhaltung der vorhandenen Kunstwerke sowie eine Überarbeitung und Digitalisierung der (teils fehler- bzw. lückenhaften) Dokumentation von 2017 sind aber nicht vorangekommen.

Ortstermin mit prominenter Unterstützung - MdB Michael Sacher (3. v. l.) beim GRÜNEN Arbeitskreis Kunst & Kultur in Hamm, Foto: Frank Bruse
Michael Sacher, (Mitglied im Ausschuss für Kunst und Medien des Bundestages) stellte den „Kulturpass des Bundes“ vor.