Zum WA-Bericht „Droht der Ärzte-Gau?“ vom 06.07.2021bezieht Karsten Weymann, Vositzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses der Stadt Hamm, Stellung: „Die Befürchtungen von Dr. Grüneberg sind nicht nur berechtigt, sondern zeigen das ganze Ausmaß einer verfehlten Ansiedlungspolitik in der Vergangenheit. Schon vor fünf Jahren haben die Hammer GRÜNEN eine breite Diskussion zu diesem Thema gefordert. Die damalige Stadtregierung hat diese Entwicklung komplett verschlafen. Der Sozial- und Gesundheitsausschuss wird sich in der nächsten Sitzung im September 2021 intensiv mit diesem Thema befassen.

Die Koalition aus GRÜNEN/SPD und FDP werden versuchen, die Kassenärztliche Vereinigung dazu zu bewegen, weitere Anreize zu schaffen, um junge Mediziner zur Gründung einer Praxis in Hamm zu bewegen. Hierzu wird die Koalition aber auch intensiv mit der kommunalen Wirtschaftsförderung sprechen. Klar ist allen Beteiligten, dass neben der Kassenärztlichen Vereinigung auch alle Möglichkeiten der Wirschaftsförderung genutzt werden müssen, um den jetzt schon realen Ärztemangel in der Flächenstadt Hamm zumindest zu reduzieren. Im Extremfall muss auch überlegt werden, ob nicht die Kommune als Betreiber bzw. Initiator eines lokalen Gesundheitszentrums in den Stadtteilen in Frage kommt.

Allerdings müssen auch alle anderen Akteure mehr Engagement zeigen. Es erschließt sich mir nicht, warum z.B. nicht vermehrt Kooperationen mit den örtlichen Krankenhäusern möglich sein sollen?
Alle Akteure des Gesundheitssystems sind hier gefragt. Festgefügte, tradierte Strukturen müssen unbedingt kritisch hinterfragt werden und ggf. den aktuellen, dramatischen Entwicklungen angepasst werden.“