HINES-Logistikprojekt: Gefahr für Klima- und Artenschutz

Die jahrelange städtische Praxis der Versiegelung hochwertiger Flächen durch die Ansiedlung von LKW-orientierten Logistikbetrieben in Autobahnnähe mit teils prekären Arbeitsplätzen hat jetzt einen privaten Nachahmer gefunden: den Immobilienentwickler HINES.

Für die GRÜNEN völlig unverständlich ist die Standortentscheidung des internationalen Immobilienentwicklers HINES, im Schatten des Trianel-Gaskraftwerks ein neues Logistikzentrum zu errichten. Wie die Firma PROLOGIS in Weetfeld will HINES die Hallen errichten und dann an andere weiter vermieten. Da gehe es wohl nur um die Geldanlage für Investoren, die keine Rücksicht auf die Umwelt und tarifgebundene Arbeit nehmen!

„Die Anbindung für den LKW-Verkehr ist mehr als suboptimal“, verweist Arnela Sacic, GRÜNE OB-Kandidatin, unter anderem auf die marode Lippebrücke an der Zollstraße. Daneben gibt es nur wenige Zubringerstraßen, die allerdings schon heute stark vom LKW-Verkehr belastet sind. Sacic: „Das Betriebsmodell ist in Zeiten des Klimawandels nicht zukunftsfähig!“

In der Visualisierung der Pläne wird ein weiteres Manko der Planungen deutlich: es handelt sich um 08/15-Standardhallen – ökologische, klimaschützende Baustandards sind nicht ersichtlich. Die Nutzung der Dächer als Gründach oder für Photovoltaik-Anlagen ist nicht vorgesehen. Die massive Versiegelung bedeute zudem einen starken Eingriff in den Natur- und Wasserhaushalt. Da reiche auch das Anpflanzen von ein paar Bäumen nichts.

Der 7 ha große HINES-Standort befindet sich zudem in direkter Nachbarschaft der Fläche, die die Stadt Hamm von DuPont erworben hat, um dieses hochwertige Gebiet mit zahlreichen nach Bundesnaturschutzgesetz geschützten Biotopen zu sichern und zu entwickeln. Laut Klimaaktionsplan der Stadt Hamm soll die städtische Fläche einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt (Biodiversität) leisten. Volker Burgard, Vorsitzender des Umweltausschusses, sieht dieses Vorhaben durch die geplante HINES Ansiedlung in Gefahr. Der Wasserhaushalt im gesamten Bereich wird durch die massive Versiegelung dramatisch verändert. Die Feuchtbiotope sind dann schwerlich zu retten. Und der Lichtsmog strahlt weit ins Umland und bedroht die dort lebenden, geschützten Insekten.

„Man kann nur hoffen, dass die Immobilienentwickler einsehen, dass dieser Standort ungeeignet und ihr Geld woanders sinnvoller zu investieren ist“, so Sacic und Burgard.