„Die Kritik an dem Umzug der Notfallpraxis ist meines Erachtens sehr berechtigt“, bezieht der Vorsitzende des Sozial- und Gesundheitsausschusses der Stadt Hamm, Karsten Weymann, Stellung. Eine Notfallpraxis muss für alle Bevölkerungsgruppen gut erreichbar sein. Der Umzug der Praxis auf das Gelände der St. Barbara Klinik ist eher dazu geeignet, Patienten abzuschrecken. So werden die Ambulanzen der Innenstadtkrankenhäuser vermutlich weiter belastet. Die Stellungnahme des Vertreters der Kassenärztlichen Vereinigung ist ebenfalls eher dazu geeignet, als Patientenabschreckungsstrategie interpretiert zu werden. Zunächst einmal haben alle Menschen, die meinen sie leiden unter einer behandlungsbedürftigen Erkrankung, eben auch am Wochenende Anspruch auf Hilfe und Unterstützung.
Gerade die Bevölkerungsgruppen in Hamm, die nicht mobil sind, haben nun ein Problem schnell an medizinische Hilfe zu gelangen. Durch die sehr dezentrale Lage der Notfallpraxis werden gerade die sozial schwachen Bevölkerungsgruppen benachteiligt.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Kassenärztliche Vereinigung nicht über die Köpfe der Bevölkerung so weitreichende Entscheidungen trifft. Hier wäre es sicherlich besser gewesen, mit der Kommunalpolitik in den Dialog zu treten, bevor „Nägel mit Köpfen“ gemacht werden.
„Ich werde den Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung zur nächsten Sitzung des Gesundheitsausschusses einladen. Die Kassenärztliche Vereinigung kann nicht machen, was sie will. In der Ausschussitzung wird der Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung erklären müssen, wie die medizinische Notfallversorgung in Hamm auch zukünftig adäquat sichergstellt werden kann“, so der Vorsitzende des Sozial- und Gesundheitsausschusses, Karsten Weymann.