Zu der aktuellen Berichterstattung über die Drogenszene in Hamm erklärt der Vorsitzende des Sozial- und Gesundheitsausschusses und stellv. Bürgernmeister der Stadt Hamm, Karsten Weymann:

„Ich finde die Äusserungen der Bezirksbürgermeisterin Baranski ausgeprochen deplaziert. Die Bezirksbürgermeisterin ist auch die Bürgermeisterin der Drogenkranken, der Alkoholiker und der sozial schwachen im Bezirk Mitte. Ich hätte mir gewünscht, dass sich Frau Baranski hier ein klein wenig differenzierter äussert. M.E. muss eine reiche Gesellschaft wie die unsere, sich insbesondere um die gesellschaftlichen Randgruppen kümmern und nicht die Verdrängung dieser Gruppen nach dem Motto „Aus den Augen aus dem Sinn“ propagieren. Dies ist nicht die Sozialpolitik die sich die Koalition des Aufbruchs verschrieben hat.

Der Treff der drogenkranken Menschen im Nordpark ist ein von allen demokratischen Parteien in Hamm getragener Kompromis. Nach meiner persönlichen Meinung, aber auch nach Meinung der GRÜNEN Ratsfaktion, gibt es keinen Grund diesen Kompromis aufzukündigen. Um das deutlich zu sagen, mit den Stimmen der Grünen Ratsfraktion wäre dies auch nicht zu machen.

Politik wird nicht nur für die Reichen und Schönen sondern insbesondere auch für die armen Menschen  dieser Stadtgesellschaft gemacht. Die Rathauskoalition wird und muss sich mit der zunehmenden Armut in Hamm insbesondere der Kinderarmut befassen. Auch deshalb ist m.E. die Stellungnahme der Bezirksbürgermeisterin eher kontraproduktiv aber auf gar keinen Fall hilfreich.

Auch werden sich die Koalitionsparteien über die zunehmende offene Trinkerszene in Hamm unterhalten müssen. Wer aber glaubt das durch Platzverweise und Ordnungsamt die Probleme abnehmen ist bestenfalls naiv. Auch wer schnelle Lösungen fordert ist auf dem Holzweg. Die Hammer Kommunalpolitiker müssen gemeinsam überlegen, wie die Situation entschärft werden kann. Das ein Handlungsbedarf besteht ist allen, die sich mit der Problematik befassen, klar. Klar ist aber auch, Verdrängungen einer bestuimmten Szene lößt die Probleme nicht sondern verschiebt diese auf die anderen Straßenseite“.