… ist tot, klagte die Sängerin Alexandra 1968 in ihrer Hymne. Sang- und klanglos wurden nun zwei stattliche Eichen an der Richard-Wagner-Straße gefällt: im Einmündungsbereich von Droste-Hülshoff- und Wilhelm-Raabe-Straße. Damit reduziert sich die Anzahl der seit vierzügigem Ausbau noch verbliebenen „Altbäume“ auf gerade einmal 5 (in Worten: fünf). Drei stehen kurz vor der Kreuzung Langewanneweg (mit 2022 entsiegelten Baumbeeten), zwei vor dem Gebäude des Autoverleihs CC Neumann.
„Leider haben wir Bezirkspolitiker keine Information vorab erhalten“, zeigt sich Siegbert Künzel, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Bezirksfraktion enttäuscht. Und auch auf der Homepage wurde die Fällung nicht angezeigt. „Wir fragen uns, aus welchen Gründen diese beiden Bäume weichen mussten“, sieht Wolfgang Ruthe, Fraktionsgeschäftsführer der GRÜNEN im Bezirk Mitte Klärungsbedarf. Seit einiger Zeit haben die GRÜNEN darum gebeten, die Baumscheiben durch Entsiegelungen zu vergrößern, um die Vitalität der Bäume zu fördern. Und gegenüber dem gefällten Baum an der Einmündung Droste-Hülshoff-Straße weist ein weiteres leeres Baumbeet darauf hin, dass auch hier einmal ein Baum gestanden hat. „Das war ein Kümmerling“, kann sich Künzel noch gut an seine Meldung vor Jahren an das Grünflächenamt erinnern. Seitdem haben die GRÜNEN eine Nachpflanzung gefordert – zuletzt aus Mitteln des ersten Bezirksbudgets 2020.
„Die Richard-Wagner-Straße wird durch diese Baumfällungen nicht schöner und lebenswerter“, zieht Christiane Stalleicken, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, ein trauriges Fazit und hofft auf eine baldige Nachpflanzung – denn eine Umgestaltung wie an der Neuen Bahnhofstraße (von 4 auf 2 Spuren) steht (noch) in den Sternen…
