„Die Neuaufteilung des Verkehrsraums der Goethestraße zugunsten der schwächeren Verkehrsteilnehmer ist ein Gebot der Stunde und heilt die städtebaulichen, autoorientierten (Ausbau-)Sünden der CDU-Ära unter OB Prof. Dr. Günter Rinsche“, weist Siegbert Künzel, GRÜNER Bezirksfraktionsvorsitzender und seit 1994 Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss die Unterstellung der CDU zurück. CDU-Chef Ralf Steinhaus bezeichnete jüngst die Goethestraße als ein politisches und ideologisches Projekt vor allem der GRÜNEN.

In den 1970-er Jahren wurden Richard-Wagner- und Goethestraße zur vierspurigen Autostraße ausgebaut – ohne Radweg und mit sehr schmalen Gehwegen, kaum Baumbesatz und mitten durch bestehende Wohnquartiere. Seit der Umwidmung der Straßen zur Bundesstraße donnern tagtäglich viele LKWs und unzählige Kfz über die Straßen und verringern die Wohn- und Lebensqualität vieler Anwohner*innen. „Es ist ein Gebot der Stunde, die autoorientierte Fehlplanung zu korrigieren!“, so Künzel. Schon einmal, 1998/99 gab es einen beschlossenen Ausbauplan zur Umgestaltung der beiden Straßenzüge, dessen Umsetzung aber nach der Kommunalwahl 1999 durch die CDU gestoppt wurde. Auch die Kanalbauarbeiten auf der Goethestraße Anfang der 2000-er Jahre wurden nicht zur Neuaufteilung des Straßenraums genutzt, sondern – unter Federführung der CDU im Rat – der autoorientierte Status Quo einfach wiederhergestellt. Dadurch wurde die Chance verpasst, ohne zusätzliche Baustelle heute, die Verkehrsader neu zu strukturieren – und es hätte viel Geld gespart.

„Nicht die GRÜNEN, sondern die CDU, sind bei dem Thema ideologisch unterwegs, weil sie das Uraltkonzept der autoorientierten Stadt unbedingt bewahren wollen, obwohl mittlerweile die Folgen des Verkehrs für Klima und Gesundheit mehr als bekannt sein dürften“, entgegnet der GRÜNE Politiker dem CDU-Vorwurf. „Schon 1998/99 und auch aktuell wurde gutachterlich belegt, dass die Neuaufteilung der Verkehre zu mehr Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmenden führt – aber nicht zum Verkehrschaos“, schreibt Künzel der CDU ins Stammbuch. Das sei billige politische Polemik der CDU und keineswegs sach- oder fachorientiert.