Nun ist es also „amtlich“: Hamm emittiert im Jahr Treibhausgase in einer Größenordnung von 1,36 Mio. t. Damit kennen wir die Größe des Problems. Außerdem hat der Rat eine lange Liste von Handlungsempfehlungen beschlossen, die vor allem zeigen: Das Problem ist lösbar.

Die Klimabilanz beschreibt sehr ausführlich, welche Handlungsfelder (Verkehr, Bauen etc.) welche Potenziale haben und welchen Beitrag sie leisten können, das große Ziel, Klimaneutralität bis 2035, tatsächlich zu erreichen.

Wichtig ist aber: es handelt sich um Beschreibungen der Handlungsmöglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen. Es geht nicht um einen Masterplan, der kleinschrittig, auf Tonnen und Jahre runtergebrochen, gleichsam einen Fahrplan erstellt, dem man nur folgen muss, um schließlich bei der Klimaneutralität zu landen. Einen derartigen Plan kann es auch gar nicht geben, weil die Stadt viele der nötigen Schritte gar nicht und schon gar nicht allein bestimmen kann.

Die Stadt kann natürlich z.B. sagen, wir wollen den Anteil des Radverkehrs am modal split auf 50% erhöhen. Umsetzen kann sie das allein natürlich nicht, weil sie niemanden zum Radfahren zwingen kann. Sie kann auch die Besitzer von schon gebauten Häusern nicht zwingen, Solarthermie zu betreiben oder ihre alte Gasheizung zu entsorgen.

Mal ganz abgesehen davon gibt es auch Ereignisse, die man kaum vorhersehen kann, etwa den Krieg in der Ukraine, der ja auch nicht ohne Auswirkungen bleibt.

Was deutlich wird: die Kommune kann nur sehr begrenzt allein bestimmen, wie es in Sachen Klimaneutralität vorangeht, sie ist fast immer auf die Zusammenarbeit mit anderen, nicht zuletzt den Bürgerinnen und Bürgern, angewiesen.

Das bedeutet nun aber ganz und gar nicht, dass wir die Hände in den Schoß legen sollten. Ganz im Gegenteil: wir haben bisher schon einige hilfreiche Projekte angestoßen und müssen und werden auch zukünftig alle Hebel in Bewegung setzen, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Eben wie der kleine Frosch, der in den Milchtopf fällt, den rettenden Rand nicht erreichen kann, dann aber so lange strampelt, bis er die Milch in Butter verwandelt hat und gerettet ist.