Bis zu 30 Prozent aller Autofahrten könnten in Ballungsgebieten durch das Rad ersetzt werden. Der Blick in unsere Nachbarstadt Münster zeigt, wie es geht. Dort hat der Radverkehrsanteil (Anzahl der Wege) mit 39 Prozent den motorisierten Individualverkehr (29%) deutlich überholt. Doch dies ist nur mit Maßnahmen zu erreichen, die Fahrradfahren attraktiv und sicher machen. Im Koalitionsvertrag haben wir mit „Vorrang fürs Rad“ das Ziel deutlich formuliert. Unser aktueller Antrag, der im Rat am 29.6. beschlossen werden soll, ist dazu ein wichtiger Baustein auf dem Weg.
Fahrradstraßen in Hamm müssen so gestaltet sein, dass das Fahrrad hier auch wirklich vorherrschende Verkehrsart sein kann. Dazu haben wir in unserem Antrag die Standards formuliert. Am Beispiel der Grünstraße zwischen Alleestraße und Feidikstraße im Bezirk Hamm-Mitte zeigt Reinhard Merschhaus anschaulich, wo Verbesserungsbedarf besteht.
In unserem Antrag, über den der Rat der Stadt Hamm in seiner Sitzung am 29.6. beschließt sind die Qualitätsstandards benannt:
- Breite der Fahrgasse künftig mindestens 4 m (zzgl. 0,5 – 0,75 m Sicherheitstrennstreifen zu parkenden PKW) und max. 5 m (+Sicherheitsstreifen).
- Da PKW-Verkehre nur ausnahmsweise stattfinden sollen (z.B. Anwohner), sind Möglichkeiten zur Reduktion/Verhinderung von Durchgangsverkehren zu prüfen.
- Nur die Fahrgasse ist rot einzufärben, die Eingangsbereiche durch adäquate Maßnahmen hervorzuheben, um die Aufmerksamkeit zu steigern.
Die aus dem Pilotprojekt gewonnenen Erkenntnisse dienen der Beratung für weitere Umgestaltungen bzw. Einrichtung von Fahrradstraßen.