Die Grünstraße soll in Hamm Modellfahrradstraße werden. Dazu haben wir bereits 2021 einen entsprechenden Antrag gestellt, der im Rat am 29.6.2021 beschlossen wurde. In dem Antrag 0236/21 haben wir die Einführung von Qualitätsstandards für den Ausbau von Fahrradstraßen in Hamm gefordert.
Fahrradstraßen müssen so gestaltet sein, dass das Fahrrad hier auch eine wirklich vorherrschende Verkehrsart sein kann:
- Breite der Fahrgasse künftig mindestens 4 m (zzgl. 0,5 – 0,75 m Sicherheitstrennstreifen zu parkenden PKW) und max. 5 m (+Sicherheitsstreifen).
- Da PKW-Verkehre nur ausnahmsweise stattfinden sollen (z.B. Anwohner), sind Möglichkeiten zur Reduktion/Verhinderung von Durchgangsverkehren zu prüfen.
- Nur die Fahrgasse ist rot einzufärben, die Eingangsbereiche durch adäquate Maßnahmen hervorzuheben, um die Aufmerksamkeit zu steigern.
Als Modellprojekt wird in der Grünstraße der Abschnitt zwischen Feidikstraße und Alleestraße nun die Fahrbahn rot markiert. Erste vorbereitende Arbeiten haben begonnen. Die Aufpflasterungen wurden bereits teilweise entfernt und asphaltiert. Wann die rote Farbe aufgetragen wird, steht noch nicht exakt fest und ist u.a. von der Witterung abhängig. Vorgesehen sind die Arbeiten für Anfang Juni.
In einer Fahrradstraße haben die Fahrradfahrenden grundsätzlich Vorrang, die Fahrstreifen sollen so breit sein, dass sich zwei nebeneinander fahrende Radler oder Räder mit Anhänger gefahrlos begegnen können. Dies wird in der Grünstraße allerdings nur zu einem Teil umgesetzt, da Parkplätze für die Anwohner erhalten werden müssen und sich dadurch Engstellen ergeben. Dass es sich dabei nur um eine Übergangslösung handeln kann, bei der nicht alle Kriterien erfüllt werden, ist deutlich zu erkennen. „Unsere Vorgaben können leider noch nicht in Gänze umgesetzt werden. Eine echte Verkehrswende und damit deutliche Verbesserung für Fahrradfahrende ist so nicht zu erzielen“, zeigen sich Christina Boettcher und Siegbert Künzel als Mitglieder im Ausschuss für Stadtentwicklung zwar erfreut, dass überhaupt etwas passiert, aber sie sehen noch deutlichen Verbesserungsbedarf. Langfristig sollen daher durch ein neues Verkehr- und Parkraumkonzept für das gesamte Quartier solche Engstellen in der Fahrradstraße beseitigt werden.
Die Grünstraße ist eine wichtige Verbindung nach Lohauserholz und in den Stadtbezirk Rhynern. „Nur durch einen konsequenten Ausbau von Fahrradstraßen und einer Neuaufteilung des Verkehrsraumes schaffen wir es, dass Fahrradfahren in Hamm sicherer und auch attraktiver wird. Die Verkehrswende und die Erhöhung des Anteils an Radfahrende in unserer Stadt ist nicht durch Alibi-Maßnahmen zu erzielen. In unserem Koalitionsvertrag haben wir „Vorrang fürs Rad“ vereinbart – und daran halten wir auch fest“, bezieht auch der Fraktionsvorsitzende Reinhard Merschhaus klar Position.
