Mit vier Bebauungsplänen soll das Projekt „CreativRevier Heinrich-Robert“ weiterentwickelt werden. Der Rat beschloss die Offenlegung der umfangreichen Planwerke.

„Die vier Pläne sind ein tragfähiges Gerüst für die weitere Entwicklung, aber sie werden sich im weiteren Prozess flexibel an neue Herausforderungen anpassen“, so Siegbert Künzel, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnen und Mobilität (ASWM).

Bei den Beratungen im Fachausschuss gaben die GRÜNEN den Planern einige Anregungen und Anmerkungen mit auf den Weg. So sollen die Eingriffe in Natur und Umwelt innerhalb der vier Bebauungspläne „ausgeglichen und verrechnet“ werden. „Da kann man bei weiteren Veränderungen und Anpassungen leicht den Überblick verlieren, ob der Ausgleich wirklich umfassend erfolgt ist“, kritisiert Michèle Doré, Mitglied im Ausschuss für Klima, Natur und Umwelt. Positiv sei dagegen, dass ein Großteil der Niederschlagsentwässerung in den Herringer Bach abgeleitet wird. Zu prüfen wäre, ob die Entwässerung im Mischwasserkanal für die westlichen Bereiche über den Hoppeibach möglich ist.

Beim Thema Verkehr sieht Siegbert Künzel noch Optimierungspotential. So solle geprüft werden, ob Kreisverkehre statt Ampeln auf der Kamener Straße eingerichtet werden können. Die geplanten Quartiersgaragen in dem Wohngebiet „Fangstraße“ und im CreativQuartier hören sich gut an – aber ob sie auch wirklich kommen, hängt u.a. von den späteren Investoren ab. „Da muss man ganz genau schauen, wie sich das entwickelt“, so Christina Boettcher, ebenfalls Mitglied im ASWM. Stellplätze in der „Prachtallee mit Gartenstadtcharme“ sind für die GRÜNEN das falsche Signal. Während Stellplatzbedarfe für Autos dezidiert aufgelistet werden, fehlt den GRÜNEN ein ebensolcher Eifer bei den Fahrradabstellplätzen (die nur nachzuweisen sind).

Der geplante Einzelhandel im süd-westlichen Bereich erscheint Christina Boettcher als zu großflächig und zu autoorientiert. Bis jetzt ist es ein 08/15 Angebot mit ähnlichem Besatz wie die bestehenden Stadtteilzentren – plus kulturellen Angeboten im CreativQuartier (erinnert an Allee Center Management). „Dadurch entsteht ein erhöhter Wettbewerbsdruck auf bestehende Stadtteilzentren in Herringen, Pelkum und Westen befürchtet Boettcher.

Bei der Realisierung der vielen Bauvorhaben hoffen die GRÜNEN, dass CO2-reduziert, bzw. -neutral gebaut wird, durch Verwendung entsprechender Materialien, zumindest als Modellprojekt. „Aber schon jetzt sollte festgesetzt werden, dass PV-Anlagen zur Pflicht werden – nicht nur möglich sind“, fordert Ulrich Schölermann, Bezirksvertreter aus Pelkum.